© DEFA-Stiftung Klaus Schwarz
Ein in der DDR verbotener Film mit Manfred Krug
Die Spur der Steine
Regie: Frank Beyer
Frank Beyers Film „Die Spur der Steine“ (1965 gedreht) ist einer der aufschlussreichsten Filme über die damalige Situation in der DDR.
Der selbstbewusste Zimmermann und Brigadeleiter auf der Großbaustelle Schkona, Hannes Balla (Manfred Krug) und seine Leute halten nicht viel von den bürokratischen Regeln der Planwirtschaft, zählen trotzdem zu den produktivsten Arbeitsbrigaden. Sein Gegenspieler ist ein idealistischer SED-Parteisekretär. Die beiden Männer verbindet bald eine Mischung aus gegenseitigem Respekt und Rivalität um die Liebe einer jungen Ingenieurin.
Nach dem Mauerbau in der DDR war eine Art Liberalisierung in kulturellen Dingen eingetreten und Frank Beyer wollte in diesem Film Probleme im Sozialismus ansprechen, die man nicht an Gruppen, sondern nur an Individuen zeigen konnte. Ein Trugschluss. Das 11. Plenum des ZK der SED hatte im Dezember 1965 wieder eine radikale Zensur von Büchern, Musiken und Filmen beschlossen, die auch fast die gesamte Jahresproduktion der DEFA betraf.
„Die Spur der Steine“ durfte zunächst in die Kinos kommen, lief drei Tage, wurde von organisierten Demonstrationen massiv gestört und dann als „partei- und staatsfeindlich“ verboten. Die Begründung lautete, der Film werde der Größe des Themas nicht gerecht, die Betonung des Dreiecksverhältnisses sei zu vordergründig, der Film gebe ein verzerrtes Bild von der sozialistischen Wirklichkeit, dem Kampf der Arbeiterklasse, der ruhmreichen Partei und dem aufopferungsvollen Wirken ihrer Mitglieder.
Der Film wurde ins Archiv verbannt und konnte erst am 23. November 1989 in Berlin wieder aufgeführt werden.
Die Veranstaltung wird unterstützt von Müller+Co GmbH
Ort:
Kino Saalburg Lichtspiele
Schubertstr. 1
61267 Neu Anspach
Termin:
Mittwoch
14.04.2021
20 Uhr
Preis:
Vorauskasse 8 €